Hiva Oa wird von einigen auch als Gauguin Insel bezeichnet, weil der Maler hier seine letzte Schaffensphase hatte und auch auf dieser Insel begraben liegt. Es gibt auf der Insel auch ein Gauguin Museum in dem der Werdegang des Malers nachvollzogen werden kann und man seine Werke (als Replikat) bewundern kann. Das Museum ist in Atuona, dem Hauptort der Insel . Hier gibt es auch einige Geschäfte, eine Post, eine Bank und einige Snack-Läden. Insgesamt mehr Infrastruktur als wir auf den letzten Inseln gesehen haben. Es gibt praktisch alles was man zum täglichen Leben braucht, aber es ist noch immer alles relativ überschaubar.
Die Insel hat trotzdem weit mehr zu bieten als das Gauguin Museum. Für uns am aller wichtigsten ist die Yachtwerft „Marquesas Maintenance Service (MMS)“. Dies ist der Grund warum wir diese Insel als erste der Marquesas Inseln angelaufen haben. Hier wollen wir Maya das erste Mal seit langer Zeit aus dem Wasser nehmen lassen. Es stehen einige Wartungsarbeiten an und auch eine Reinigung vom Unterwasserschiff kann sicherlich nicht schaden. Für uns etwas überraschend ist, dass das Kranen auf den Marquesas (und auch in Tahiti) deutlich günstiger ist als auf der Pazifikseite von Süd-/und Mittelamerika. Normalerweise sind die Preise in Französisch-Polynesien recht gesalzen. Mit MMS sind wir allerdings recht zufrieden. Wir haben unsere Wellendichtung ausgetauscht, die Furlex (Rollvorsegel) repariert und unser Großsegel nähen lassen. Zudem haben wir die Zeit an Land genutzt, um das Boot zu reinigen und neu zu wachsen. Das Unterwasserschiff müssen wir zum Glück nicht neu machen (siehe Artikel Cuppercoat).
Darüber hinaus ist Hiva Oa bekannt für das größte Tiki (=traditionelle Statue) in Französisch-Polynesien, dafür muss man allerdings auf die andere Seite der Insel. Dort gibt es zwar auch eine schöne Ankerbucht, wir nehmen es allerdings zum Anlass mal das Transportmittel zu wechseln und für einen Tag einen Geländewagen zu mieten. Die Straße auf der Insel ist nicht überall befestigt und die Überquerung der Insel an sich schon ein kleines Abenteuer, bei dem wir immer wieder mit spektakulären Aussichten auf die Inseln und den Pazifik belohnt werden. In Puamau, dem Ort in dem das größte Tiki ist, haben wir auch Therese kennengelernt. Ihrer Familie gehört die Site auf der das größte Tiki zu finden ist (und viele weitere Tikis). Sie kümmert sich auch um die Site mit den Tikis und darum, dass dort alles gut in Schuss ist. Sie ist super nett und wir haben von ihr auch einige Früchte frisch aus dem Garten bekommen. Die Freundlichkeit der Inselbewohner hier in Polynesien überrascht uns immer wieder und wir hoffen, dass wir dieses Beispiel und einen Teil der entspannten Lebenseinstellung mitnehmen können.
Neben der Site mit dem größten TIki gibt es auch noch einige weitere Tikis auf der Insel. So zum Beispiel das lächelnde Tiki. Es ist eine relativ kleine Statue, aber eine nette Wanderung von der Ankerbucht. Man muss zwar der Hauptstraße entlang, aber auf der Insel herrscht allerdings nicht viel Verkehr und daher ist es kein Problem. Der Weg bergauf ist allerdings bei der Hitze schon anstrengend. Nach einigen Monaten auf den Tuamotus, wo man kaum eine Erhebung über 10m findet, sind wir auch Berge nicht mehr gewöhnt. Auch in den verschiedenen Orten findet man Tikis. Manche davon sind neu und andere schon etwas älter und von historischem Wert.
Auch in der Ankerbucht Taha Uku ist einiges los. Es waren hier zwischen 10 und 15 Boote in der Bucht. Auch die Versorgungsboote legen hier an, was in der engen Bucht nicht ganz einfach ist. Manchmal treffen wir uns mit anderen Seglern abends am Aussichtspunkt „Semaphore“, wo man einen schönen Blick auf die Bucht hat und bei einem Getränk sehr gut klönen kann. Das Wasser in der Ankerbucht ist nicht klar, weil vom Fluss immer etwas Erde angeschwemmt wird. Schwimmen ist daher nicht sehr schön. In der Nähe der Ankerbucht gibt es auch eine Tankstelle mit einem kleinen Shop, wo man fast alles bekommen kann. Nach Atuona, wo die meisten Geschäfte sind, ist es ein Fußmarsch von ca. 20 bis 30 Minuten.
Uns hat die Insel gefallen. Trotzdem freuen wir uns auf Buchten mit klarem Wasser und mehr Ruhe.