Die Behandlung des Unterwasserschiffs und Verhinderung von Bewuchs sind Themen mit denen sich jeder Schiffseigner quasi zwangsläufig auseinandersetzen muss. Wir haben bei unserem Boot vor einigen Jahren (im Winter 2016) von einem klassischen Antifouling zu Coppercoat gewechselt. Hier ein kurzer Bericht mit meiner Meinung und den Erfahrungen mit Coppercoat als Antifoulingersatz.
Wir waren es leid jedes Jahr aufs neue das Unterwasserschiff behandeln zu müssen und wollten das Boot auch im Hinblick auf unsere geplante Reise vorbereiten. Immerhin kann man nicht überall kranen und es ist auch oft sehr teuer… Wir haben im Vorfeld unterschiedliche Meinungen zu Coppercoat gehört und werden auch immer wieder angesprochenen, ob wir damit zufrieden sind. Daher habe ich mich entschieden hier unsere bisherigen Erfahrungen zu teilen.
Um es vorwegzunehmen: wir sind mit Coppercoat zufrieden und würden es wieder wählen. Die versprochenen Vorteile im Hinblick auf Langlebigkeit haben sich für uns bislang bestätigt und auch mit dem Bewuchsschutz sind wir bislang zufrieden. Wobei ein weiterer Vorteil ist, dass Coppercoat, was ja im Endeffekt eine zusätzliche Epoxy Schicht auf dem Rumpf ist (wenn auch angereichert mit Kupfer), sich sehr leicht von Verunreinigungen säubern lässt. Dies hatten wir vor unserer Reise gar nicht so auf dem Schirm, aber es gibt Gegenden wo selbst das beste Antifouling nicht 100% gegen Bewuchs hilft, so z. B. manche Flussmündungen. Dies ist auch glaube ich der Knackpunkt, wann Coppercoat geeignet ist und wann nicht. Während alle Segler auf Langfahrt mit denen wir gesprochen haben mit Coppercoat mehr oder weniger zufrieden sind, ist es glaube ich fair zu sagen, dass der Bewuchsschutz nicht ganz an ein klassisches Antifouling heranreicht. Für Reviere mit wenig oder mittlerem Bewuchs ist das kein Problem, aber wenn ein Boot dauerhaft in einem Revier mit starkem Bewuchs ist, dann kann das schon ein klarer Nachteil sein. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Boot nicht regelmäßig bewegt wird.
Für Segler auf Langfahrt ist dies in der Regel kein Problem, weil man das Revier häufig wechselt und das Boot regelmäßig unterwegs ist. Wir haben Segler getroffen die mit Coppercoat bereits über 12 Jahre unterwegs sind (und es noch in gutem Zustand ist). Viele, die Coppercoat benutzen, machen einfach ab und zu mit einer Bürste das Schiff sauber. Bei unserem Boot ist die Wasserlinie leider etwas zu niedrig. Dies ist haben wir auf vielen Booten hier im Südpazifik beobachtet. Das mag daran liegen, dass man sehr viel Ausrüstung braucht, aber auch an Wassertemperatur und Salzgehalt (und damit niedriger Dichte). Daher mein Tipp: Wasserlinie vor der Abfahrt um ein gutes Stück (10cm sind vielleicht ein guter Anfang) nach oben zu verlegen.
Für uns bedeutet es aber auch, dass wir hier sehr gut die Wirksamkeit von Coppercoat beobachten können. Für uns hat sich gezeigt, dass Coppercoat nicht nur den Bewuchs deutlich reduziert, sondern auch, dass man den wenigen Bewuchs leichter entfernen kann. Während wir die Wasserlinie oberhalb des Coppercoat ordentlich bearbeiten müssen, um Bewuchs zu entfernen, geht der Bewuchs auf der mit Coppercoat behandelten Fläche relativ leicht weg. Wir hoffen, dass unser Coppercoat uns noch einige Jahre guten Dienst leisten wird.