Aruba – das „A“ der ABC-Inseln liegt 15 Meilen nördlich von Venezuela. Es ist berühmt für seine weißen Sandstrände und die relativ hohen Temperaturen (im Durchschnitt etwa 28°C das ganze Jahr über). Es gehört offiziell zu den Niederlanden, aber es gibt auch einen beträchtlichen amerikanischen Einfluss.
Jetzt sind wir schon seit fast einem Monat auf Aruba und um ehrlich zu sein: Wir sind hier vor allem, weil wir noch auf ein paar Ersatzteile warten und nicht unbedingt, weil wir die Insel so super finden. Einige Leute scherzen, dass Segelreisen bedeutet „das Boot an sehr exotischen Orten zu reparieren“. Ich neige momentan dazu dem zuzustimmen. Trotzdem genießen wir die Zeit hier und verbringen viele Stunden an den schönen Stränden und im Wasser. Wir haben hier auch viele nette Leute, sowohl von der Insel als auch andere Fahrtensegler, kennengelernt.
Dennoch ist Aruba weder einer der exotischsten Orte, an denen wir bisher waren, noch der Schönste. Wir haben das Gefühl, dass es hier sehr geschäftig und sehr touristisch ist – vor allem in der Innenstadt und in der Nähe des Kreuzfahrtterminals. Außerdem scheint es uns, dass die Insel fast wie eine Wüste ist und sogar der große Naturschutzpark etwas verwaist und trocken aussieht.
Dennoch kann man auf dieser „Kaktusinsel“ grüne und bunte Flecken finden. Die „Butterfly Farm on Aruba“ ist einer davon. Es ist ein kleiner, aber sehr schöner Ort! Interessante Tatsache: Die Schmetterlinge, die Nektar essen (enthält viel Zucker!), haben eine deutlich kürzere Lebensdauer (Tage oder Wochen) als die, die Früchte essen, die mehr Protein und Nährstoffe enthalten (bis zu mehreren Monaten). Also, iss weniger Zucker! Mit dem Ticket kann man die Farm während des gesamten Aufenthalts auf Aruba so oft besuchen wie man will.
Wir haben auch einen kurzen Ausflug nach San Nicolas gemacht. Es war einst die wichtigste Stadt auf Aruba. Doch seit die besten Zeiten der nahegelegenen Ölraffinerie vorbei sind, ist es jetzt ein ziemlich schwieriger Ort. Aktuell wird versucht, das Gebiet neu zu entwickeln und Menschen mit Kunst anzuziehen. Die Kunstinstallationen sind recht beeindruckend und farbenfroh, aber es ist immer noch kein Ort, an dem wir gerne mehrere Tage verbringen würden.
Insgesamt ist Aruba ein Ort mit guter Infrastruktur (wenn auch nicht unbedingt für Fahrtensegler. Wenn man etwas an dem Boot reparieren will, ist Curaçao wahrscheinlich der bessere Ort). Es gibt aber viele Bars und Restaurants. Der Schwerpunkt liegt eben auf dem Tourismus mit Kreuzfahrtschiffen und einigen ziemlich großen Hotels und Resorts.
Praktische Dinge: Die Renaissance-Marina auf Aruba ist wirklich nett, das Personal sehr hilfsbereit und die Nutzung der Einrichtungen des Renaissance-Hotels (Marriott), wie Schwimmbad und die Renaissance-Privatinsel mit Flamigo Strand, ist inklusive.
Aruba hat auch einige gute Möglichkeiten zu ankern. Ich denke, der beste Ankerplatz ist direkt vor dem Surfside Beach. Es gibt hier einen ziemlich guten Schutz, einen gut haltenden Grund (man sollte etwas auf Sand achten und vielleicht nicht unbedingt im Seegras ankern) und es ist möglich mit dem Dingi zum Strand zu fahren oder das Dingidock der Renaissance Marina (direkt hinter der Tankstelle) zu benutzen. Nachteil ist, dass es einige (Ausflugs-)Boote gibt, die regelmäßig die Bucht queren und die Ankerbucht sich in der Nähe des Flughafens befindet.
Das Einklarieren ist in Aruba nicht unbedingt sehr bequem, da man zunächst zum Barcadera Hafen muss, bevor man ankern oder in die Marina darf. Es gibt einen hölzernen Steg für Yachten, aber es kann schwierig sein, dorthin zu gelangen, da einige Stellen davor relativ flach sind (und eigentlich ist es beim Peer auch nicht sehr tief). Wir haben nur 1,6m Tiefgang mit unserer Maya und fühlten uns an diesem Pier nicht wirklich wohl, weil unser Echolot nur sehr wenig Wasser unter dem Kiel angezeigt hat. Also Wahrschau, wenn man sich dem Customs Pier nähert.
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